Prison Break ist eine sehr bekannte amerikanische Fernsehserie, welche die Vorbereitungen zu einer eventuellen Flucht aus einem Gefängnis beschreiben. Sie wurde von Paul Scheuring, der bisher weniger bekannte Szenarien geschrieben hat, realisiert und durchdacht.
Prison Break beschreibt die Abenteuer eines Mannes namens Michael Scofield (Wentworth Miller). Er wuchs als Waisenkind auf. Trotzdem hat er hohe Studien als Bauingenieur mit Bravour abgeschlossen. Sein Leben war nicht einfach. Er hat jedoch mit viel Fleiß das erreicht, von dem viele nur träumen: Michael hat es so weit gebracht, dass er sich alles leisten kann, was er will. Er führt dieses erfüllte Alltagsleben bis an dem Tag an dem sein älterer Halbbruder namens Lincoln Borrows (Dominic Purcell) (die einzige noch lebende Person seiner Familie) für Mord ins Gefängnis von Fox River eingeliefert wird. Dieser wurde zu Tode verurteilt wegen des Mordes and den Bruder des Vizepräsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika.
Dies ist der Wendepunkt in Michaels Leben. Er entscheidet sich aktiv zur Befreiung seines Bruders beizutragen, um diesen vom Elektrischen Stuhl zu retten, denn er ist von dessen Unschuld überzeugt.
Einerseits hat er sich mit einer Anwältin namens Veronica Donovan (Robin Tunney) zusammengetan. Diese war Lincolns Freundin und wird alles erdenklich Mögliche tun, um ihn auf legale Weise zu befreien. Andererseits hat er auch einen zweiten Plan ausgetüftelt. Bei diesem handelt es sich darum, seinen Bruder durch eine Flucht aus dem Gefängnis zu befreien (deshalb der Name der Serie).
Als Bauingenieur in einer der renommiertesten Baufirmen von Chicago, hatte er Zugriff auf alle Baupläne des Gefängnisses. Er hat viel über das Gefängnis, dessen Insassen mit deren Vergangenheit und Vergehen, den Wächtern und deren Zivilleben und allen anderen Angestellten dieser Anstalt recherchiert. Alle relevanten Fakten und Pläne hat er sich auf seinem Oberkörper auf codierte Weise tätowieren lassen.
Um selber in dieses Gefängnis zu gelangen und seinem Bruder näher zu kommen, täuscht er einen bewaffneten Banküberfall in eine der größten Banken von Chicago (Illinois) vor. Diese Stadt ist die nächstgelegene Stadt der Haftanstalt von Fox River. Bei seinem Prozess wird seine Bitte, in das nächstgelegene Gefängnis transferiert zu werden, bewilligt.
Die meisten Szenen der ersten Staffel wurden im Gefängnis gedreht. Einmal in Gefangenschaft, muss Scofield sich Freunde machen. Diese hat er sich schon vor der Festnahme ausgesucht und eingeplant, denn ohne ihnen ist er verloren. Einerseits braucht er deren Hilfe, um den Plan zum Erfolg zu bringen. Andererseits müssen sie ihn auch vor neugierigen Augen und Fragen decken. Zusammen wollen sie nun ihre gemeinsame Flucht in Angriff nehmen und müssen dabei verschiede Hindernisse und unerwartete Probleme lösen. Michael handelt dabei als Kopf der Bande. Fast alle Gefangenen, aber auch Angestellte der Haftanstalt haben Respekt für ihn. Unter anderem entwickelt die Ärztin Sara Tancredi (Sarah Wayne Callies) Gefühle für ihn. Sogar der Direktor der Anstalt (Henry Pope) zeigt viel Würde für dessen Talente und Intelligenz.
Was Scofield nicht zu Wissen scheint ist, dass die Tat, für die sein Bruder verurteilt wurde, bewusst von höheren Instanzen der amerikanischen Geheimdienste inszeniert wurde. Diese handeln unter den direkten Befehlen der Vizepräsidentin. In diesen Kreisen werden Menschenleben nicht gerechnet, denn ihre Ziele haben den Vortritt. Sie werden alles daran setzen Michaels Pläne zum Scheitern zu bringen, denn ihr Ziel ist es, das Image des immer noch lebenden Bruders der Vizepräsidentin zu bewahren und dessen neue Identität zu schützen. Dieser hat mit Schwindel und Betrug große Schulden und somit auch Feinde auf sich geladen und musste deshalb untertauchen. Ein weiteres Ziel ist es den verschwundenen Vater Lincolns ausfindig zu machen. Er heißt Aldo Borows und war Agent für diesen Geheimdienst. Durch seine Arbeit hat er die verschiedenen Schwindeleien und Fälschungen des Bruders der Vizepräsidentin aufgedeckt. Nun wollen sie sich auch an ihm rächen und benutzen dabei seine Söhne als Köder.
Die Charakter wurden sehr gut gewählt. Diese haben sehr verschieden Persönlichkeiten und Psychologische Profile. Michaels Person hat mich am meisten beeindruckt. Er scheint eine ruhige und überlegte Handlungsweise zu haben. Michael legt viel daran sein Waisendasein zu decken und die Suche nach einem verlorenen Vater zu unterdrücken. Dies ist eines der Gründe dafür, dass er sich so sehr seinem Halbbruder Nahe fühlt, obwohl Dieser ihn schon mehrmals versucht hat abzudrängen.
Während der Serie erfahren wir, dass Michael einen Psychologen aufgesucht hat. Dieser hat ihn auf zwei Symptomen diagnostiziert und geholfen diese zu bewältigen. Das erste war, dass er zu wenig Selbstsicherheit aufwies. Er hatte keine Zuversicht in sich. Dies hat sich dank den Konsultationen, wie wir es feststellen können positiv geändert.
Das zweite Symptom ist sein Leiden an latenter Inhibition. Menschen, die an latenter Inhibition leiden, nehmen ihre Umwelt wie normale Menschen wahr, aber mit viel mehr Informationen. In ihrer Wahrnehmung werden viel mehr Details verarbeitet, als es bei normalen Menschen der Fall wäre. Ein Beispiel das in der Serie vorkommt ist, das Sehen einer Stehlampe. Normale Menschen sehen schlicht und einfach die Lampe so, wie sie eben ist. Michael Scofield jedoch, nimmt auch die verschiedenen Schrauben, Muttern, Scheiben, Kabel und Legierungen wahr. Mit anderen Worten, werden Bilder durch Menschen mir latenter Inhibition in ihrem vollen Umfang und bis in die kleinsten Einzelheiten verarbeitet. Ihr Gehirn ist offener für externe Stimuli der Umgebung. Das menschliche Gehirn schließt solche Informationen automatisch aus, so wie ein Bild-, Luft- oder Ton-Filter unerwünschte Störungen, Staub, bzw. Lärm ausschließt. Dies dient dazu die mentale Gesundheit zu bewahren.
Menschen mit niedriger Intelligenz, die an Latenter Inhibition leiden, drehen oft wegen des Informationsüberflusses durch. Wenn diese Menschen jedoch einen hohen Intelligenzquotienten (IQ) aufweisen, können sie diese Informationen auf kreative Weise verarbeiten und werden dadurch Genies. Michael hat einen hohen IQ und wurde somit als Genie eingestuft. Er hat außerordentliche autodidaktische Fähigkeiten. In Rekordzeit (weniger als 30 Tage) hat er alles was man in der Chemie, Physik, Elektronik und Jurisprudenz wissen muss erlernt, und für seine Fluchtpläne angewandt.
Dem Psychologen zufolge sei Michael wegen der latenten Inhibition etwas sehr interessantes passiert. Er wurde für alles Leiden in seiner nahen Umgebung sehr empfänglich. Weil er dieses nicht ignorieren konnte, wurde er zu einem „Retter“. Das Wohlsein eines Nächsten ist ihm wichtiger als sein eigenes. Es ist wenn man so will eines der Charakteristiken eines Hollywoodhelden. Dies ist auch eines der Gründe für die er so sehr vom Publikum geschätzt wird.
Ich habe Mühe etwas unrealistisches in dieser Serie zu finden. Sie ist sehr gut recherchiert und sogar das Timing der Ereignisse ist nicht übertrieben. Trotzdem stellt sich die Frage, wieso Michael, mit sich und seinem Bruder, auch andere gefährliche kriminelle Gefangene befreien will? Hat er die Konsequenzen gut genug abgewägt? Das Leben unzähliger, unschuldiger Menschen steht wegen den freilaufenden Kriminellen auf dem Spiel. Ist es wirklich das Wert, um ein einziges Menschenleben (sei es auch dessen seines Bruders) zu retten? Das amerikanische Justizsystem ist schließlich nicht dermaßen schlecht!
Dienstag, 30. Januar 2007
Montag, 29. Januar 2007
24 – Twenty Four oder Achtung Gefahr
Ich habe die ersten fünf Staffeln von 24 gesehen. Meiner Meinung nach werden diese mit der Zeit immer besser (und sicherlich auch teurer). Die Spannung ist zerreißend, aber das Szenario ist bei weitem übertrieben, wenn nicht sogar unrealistisch. Das Hauptthema, der Krieg gegen den immerwährend steigenden Terrorismus, ist gut gewählt und von Aktualität wie nie zuvor.
24 ist die erste Fernsehserie, die quasi in Echtzeit läuft. Sie zeigt den Ablauf eines Tages in der Anti-Terror-Einheit (Counter Terrorist Unit – CTU) von Los Angeles. Jede Staffel enthält 24 Folgen, in welchen jede Folge eine Stunde des besagten aktionsvollen Tages mit vielem Unerwartetem abdeckt. Obschon die Folgen nur 42 bis 45 Minuten dauern (abhängig davon, ob man die Einleitung der Einspielung vorhergehender Folgen mitzählt), dauern diese mit den Werbepausen im Amerikanischen Original genau eine Stunde.
Um die verschiedenen Geschehnisse parallel darbringen zu können, haben die Produzenten, Joel Surnow und Robert Cochran, die sogenannten Splitscreens gewählt. Dabei werden verschiedene Handlungen gleichzeitig auf einem geteilten Bildschirm gezeigt. Dies hilft dem Zuschauer den Überblick des komplexen Szenarios zu bewahren, aber auch dem ganzen Ablauf mehr Tragik, Drama und Spannung beizufügen. Im Zentrum des Schirms sieht man dann eine tickende digitale gelbe Zeittafel. Der Soundtrack dieses Tickens und das Nähern der verschiedenen Deadlines führen beim Zuschauer zu Adrenalinstößen und somit zu noch mehr Spannung.
Der primäre Held in allen Staffeln ist Jack Bauer (Kiefer Sutherland), ein Geheimagent der amerikanischen Regierung. Er muss andauernd Probleme lösen und Hindernisse überwältigen, um die Vereinigten Staaten von Amerika und dessen Präsidenten zu schützen und retten. Jack tut dies mit dem Risiko sein eigenes Leben dabei zu lassen. Er ist, wenn man so will, ein Patriot per Excellenze, denn er riskiert nicht nur sein Leben, aber auch seinen Namen und widerhandelt verschiedenen Protokollen und Gesetzen, um seine Mission (oder genauer gesagt sein eigenes Ziel) zu erreichen. Es geht sogar soweit, dass Jack nach allem was er durchgemacht hat, bereit ist, ohne Belohnung, und in Armut als Öl-Sucher unterzutauchen. Er fühlt sich dem US-Präsidenten dermaßen verpflichtet, dass er jederzeit bereit ist eine neue Mission auf sich zu nehmen und dabei sein Leben, seine Gesundheit und seine engste Familie wieder aufs Spiel zu setzen. Er hat bereits seine Frau verloren (die von einer Terroristin ungebracht wurde) und bemüht sich um wieder mit seiner Tochter Kim in Frieden und Harmonie zusammen zu sein.
Für mich ist sein Verhalten äußerst erstaunlich, ja sogar unverständlich, wenn man bedenkt, was Bauer alles durchmachen muss, um in diesen überfüllten und gefährlichen Tagen zu überleben. Man könnte meinen, dass er über übermenschliche physische und psychische Kräfte verfügt. Ich habe echt Mühe mir eine solche Person (und erst recht ein ganzes Team) vorzustellen, die über mehr als 24 Sunden unter andauerndem Druck, mit emotionalen Dramen und manchmal sogar Folterung arbeiten und dabei noch normal bleiben und keine Anzeichen von Schwäche oder psychischen Störungen aufweisen. Das einzige Mal, wo man Jack weinen sieht, ist in der letzten Folge der dritten Staffel. Mir scheint, dass dies eines der wenigen realistischen Momente der ganzen Serie ist.
Die Katastrophen folgen sich aufeinender in diesen 24 Stunden. Man sieht sehr viel Blut, Folterung, Gräuel und Tod. Die Wirklichkeit ist bereits grausam genug, aber diese Serie überschreiten diese bei Weitem. Ich habe erfahren, dass die Produzenten vor der ersten Ausstrahlung in letzter Minute noch verschiedene Szenen zensurieren mussten. Diese zeigten wie eine Boeing 747 im Flug explodiert. Dies war angebracht, da die Erstausstrahlung am 6. November 2001, also weniger als zwei Monate nach der Katastrophe des Jahrhunderts der Twin-Towers vom 11. September, stattfinden sollte.
Die Tatsache, dass eine Atombombe auf amerikanischem Territorium explodiert, dass zwei dessen Präsidenten Attentaten zum Opfer fallen (einer in seiner Air-Force-One und der zweite in seinem Hotelzimmer), dass alle Insassen eines Hotelgebäudes in mitten von Los Angeles wegen eines nie dagewesenen biologischen Gases auf grausame Weise umkommen, dass das Bürogebäude der CTU selbst in die Luft gesprengt wird, dass der amerikanische Präsident dem Druck von Terroristen nachgibt und einer seiner eigenen Agenten für diese hinrichten lässt, usw. Ist für mich unerdenklich und absolut unwahrscheinlich.
Die CTU und Jack Bauer ins Besondere müssen den größten Feinden der USA entgegentreten und Stand halten. Die Produzenten haben sich dabei auf historischen Fakten gestützt und haben vielleicht sogar versucht dabei eine versteckte Mitteilung der Öffentlichkeit zukommen zu lassen.
Die Terroristen sind, ehemalige hohe Generäle Serbiens in der ersten Staffel und Abstämmige der arabischen Staaten des Nahen Ostens in der zweiten Staffel. In der dritten Staffel handelt es sich um die mexikanische Drogenmafia die, in Zusammenarbeit mit einem ehemaligen Agenten des englischen MI-6, Amerika verunsichern. In der vierten Staffel haben wir es wieder mit islamischen Extremisten zu tun, die Amerika dafür verurteilen, dass es sich in ihren internen Angelegenheiten einmischt. Die Fünfte Staffel kommt wieder auf den guten alten Gegner des Kalten Krieges, Russland, zurück. Dabei hat es auch noch etliche internen Feinde in den eigenen Reihen. Die Chinesen tauchen ab und an in verschieden Folgen auf und man darf erwarten, dass Diese in der sechsten Staffel noch mehr ins Spiel kommen.
Wie schon erwähnt, finde ich die Idee des Kampfes gegen den Terrorismus von absoluter Aktualität und gut gefunden. Es ist eines der Themen, die seit einigen Jahren die Schlagzeilen füllen. Die Sicherheitsmassnahmen in den Flughäfen, Flugzeugen, Bahnhöfen, öffentlichen ausländischen Vertretungen werden andauernd erhöht und verbessert. Trotzdem finde ich, dass diese Serie dem Publikum dieses Problem zu Nahe bringt. Gewisse Leute könnten davon bleibende Ängste entwickeln. Man sieht auch wie eine Person (Jack Bauer) das Gesetz in seine eigenen Hände nimmt und gegen jegliche Autorität handelt. Es ist ein Fakt, dass diese Serie seine Handlungen rechtfertigt und ihn als Held darstellt. Ein Zuschauer der sich mit Jack identifiziert, könnte versucht sein, seine eigenen Probleme auf die selbe Art und Weise zu lösen und das Gesetz selbst in die Hand zu nehmen. Wir würden dabei in ein komplettes Chaos gelangen. Dazu kommt noch, dass man diese Staffeln auch am Stück auf DVD ansehen kann. Viele Menschen habe große Mühe in Mitten einer Staffel anzuhalten und das Ansehen der weiteren Folgen auf einen anderen Tag zu verschieben. Sie schauen somit stundenlang diese Serie, ermüden dabei sehr und unterziehen sich gewissermaßen einer Gehirnwäsche. Dies hat einen Schlechten Einfluss auf den Alltag. Ich habe Freunde gesehen, die am nächsten Tag ihren Kopf nicht mehr bei der Sache hatten, sei es aus Schlafmangel, aus Anspannung oder aus Übersättigung des Gehirns, die vom sehen dieser Serie verursacht wurden.
Ein kleines Kuriosum:
Während der Dreharbeiten der zweiten Staffel musste das Szenario zweimal wegen Sportverletzungen der Darsteller (Kiefer Sutherland und Carlos Bernard) geändert werden. Deshalb wurde Jack Bauer während seines Flugzeugabsturzes auch am Bein verletzt und Tony Almeida verletzte sich sein Bein bei Jacks flucht aus dem CTU Gebäude. Wenigstens haben wir dadurch in dieser Serie etwas an Realität gewonnen!
24 ist die erste Fernsehserie, die quasi in Echtzeit läuft. Sie zeigt den Ablauf eines Tages in der Anti-Terror-Einheit (Counter Terrorist Unit – CTU) von Los Angeles. Jede Staffel enthält 24 Folgen, in welchen jede Folge eine Stunde des besagten aktionsvollen Tages mit vielem Unerwartetem abdeckt. Obschon die Folgen nur 42 bis 45 Minuten dauern (abhängig davon, ob man die Einleitung der Einspielung vorhergehender Folgen mitzählt), dauern diese mit den Werbepausen im Amerikanischen Original genau eine Stunde.
Um die verschiedenen Geschehnisse parallel darbringen zu können, haben die Produzenten, Joel Surnow und Robert Cochran, die sogenannten Splitscreens gewählt. Dabei werden verschiedene Handlungen gleichzeitig auf einem geteilten Bildschirm gezeigt. Dies hilft dem Zuschauer den Überblick des komplexen Szenarios zu bewahren, aber auch dem ganzen Ablauf mehr Tragik, Drama und Spannung beizufügen. Im Zentrum des Schirms sieht man dann eine tickende digitale gelbe Zeittafel. Der Soundtrack dieses Tickens und das Nähern der verschiedenen Deadlines führen beim Zuschauer zu Adrenalinstößen und somit zu noch mehr Spannung.
Der primäre Held in allen Staffeln ist Jack Bauer (Kiefer Sutherland), ein Geheimagent der amerikanischen Regierung. Er muss andauernd Probleme lösen und Hindernisse überwältigen, um die Vereinigten Staaten von Amerika und dessen Präsidenten zu schützen und retten. Jack tut dies mit dem Risiko sein eigenes Leben dabei zu lassen. Er ist, wenn man so will, ein Patriot per Excellenze, denn er riskiert nicht nur sein Leben, aber auch seinen Namen und widerhandelt verschiedenen Protokollen und Gesetzen, um seine Mission (oder genauer gesagt sein eigenes Ziel) zu erreichen. Es geht sogar soweit, dass Jack nach allem was er durchgemacht hat, bereit ist, ohne Belohnung, und in Armut als Öl-Sucher unterzutauchen. Er fühlt sich dem US-Präsidenten dermaßen verpflichtet, dass er jederzeit bereit ist eine neue Mission auf sich zu nehmen und dabei sein Leben, seine Gesundheit und seine engste Familie wieder aufs Spiel zu setzen. Er hat bereits seine Frau verloren (die von einer Terroristin ungebracht wurde) und bemüht sich um wieder mit seiner Tochter Kim in Frieden und Harmonie zusammen zu sein.
Für mich ist sein Verhalten äußerst erstaunlich, ja sogar unverständlich, wenn man bedenkt, was Bauer alles durchmachen muss, um in diesen überfüllten und gefährlichen Tagen zu überleben. Man könnte meinen, dass er über übermenschliche physische und psychische Kräfte verfügt. Ich habe echt Mühe mir eine solche Person (und erst recht ein ganzes Team) vorzustellen, die über mehr als 24 Sunden unter andauerndem Druck, mit emotionalen Dramen und manchmal sogar Folterung arbeiten und dabei noch normal bleiben und keine Anzeichen von Schwäche oder psychischen Störungen aufweisen. Das einzige Mal, wo man Jack weinen sieht, ist in der letzten Folge der dritten Staffel. Mir scheint, dass dies eines der wenigen realistischen Momente der ganzen Serie ist.
Die Katastrophen folgen sich aufeinender in diesen 24 Stunden. Man sieht sehr viel Blut, Folterung, Gräuel und Tod. Die Wirklichkeit ist bereits grausam genug, aber diese Serie überschreiten diese bei Weitem. Ich habe erfahren, dass die Produzenten vor der ersten Ausstrahlung in letzter Minute noch verschiedene Szenen zensurieren mussten. Diese zeigten wie eine Boeing 747 im Flug explodiert. Dies war angebracht, da die Erstausstrahlung am 6. November 2001, also weniger als zwei Monate nach der Katastrophe des Jahrhunderts der Twin-Towers vom 11. September, stattfinden sollte.
Die Tatsache, dass eine Atombombe auf amerikanischem Territorium explodiert, dass zwei dessen Präsidenten Attentaten zum Opfer fallen (einer in seiner Air-Force-One und der zweite in seinem Hotelzimmer), dass alle Insassen eines Hotelgebäudes in mitten von Los Angeles wegen eines nie dagewesenen biologischen Gases auf grausame Weise umkommen, dass das Bürogebäude der CTU selbst in die Luft gesprengt wird, dass der amerikanische Präsident dem Druck von Terroristen nachgibt und einer seiner eigenen Agenten für diese hinrichten lässt, usw. Ist für mich unerdenklich und absolut unwahrscheinlich.
Die CTU und Jack Bauer ins Besondere müssen den größten Feinden der USA entgegentreten und Stand halten. Die Produzenten haben sich dabei auf historischen Fakten gestützt und haben vielleicht sogar versucht dabei eine versteckte Mitteilung der Öffentlichkeit zukommen zu lassen.
Die Terroristen sind, ehemalige hohe Generäle Serbiens in der ersten Staffel und Abstämmige der arabischen Staaten des Nahen Ostens in der zweiten Staffel. In der dritten Staffel handelt es sich um die mexikanische Drogenmafia die, in Zusammenarbeit mit einem ehemaligen Agenten des englischen MI-6, Amerika verunsichern. In der vierten Staffel haben wir es wieder mit islamischen Extremisten zu tun, die Amerika dafür verurteilen, dass es sich in ihren internen Angelegenheiten einmischt. Die Fünfte Staffel kommt wieder auf den guten alten Gegner des Kalten Krieges, Russland, zurück. Dabei hat es auch noch etliche internen Feinde in den eigenen Reihen. Die Chinesen tauchen ab und an in verschieden Folgen auf und man darf erwarten, dass Diese in der sechsten Staffel noch mehr ins Spiel kommen.
Wie schon erwähnt, finde ich die Idee des Kampfes gegen den Terrorismus von absoluter Aktualität und gut gefunden. Es ist eines der Themen, die seit einigen Jahren die Schlagzeilen füllen. Die Sicherheitsmassnahmen in den Flughäfen, Flugzeugen, Bahnhöfen, öffentlichen ausländischen Vertretungen werden andauernd erhöht und verbessert. Trotzdem finde ich, dass diese Serie dem Publikum dieses Problem zu Nahe bringt. Gewisse Leute könnten davon bleibende Ängste entwickeln. Man sieht auch wie eine Person (Jack Bauer) das Gesetz in seine eigenen Hände nimmt und gegen jegliche Autorität handelt. Es ist ein Fakt, dass diese Serie seine Handlungen rechtfertigt und ihn als Held darstellt. Ein Zuschauer der sich mit Jack identifiziert, könnte versucht sein, seine eigenen Probleme auf die selbe Art und Weise zu lösen und das Gesetz selbst in die Hand zu nehmen. Wir würden dabei in ein komplettes Chaos gelangen. Dazu kommt noch, dass man diese Staffeln auch am Stück auf DVD ansehen kann. Viele Menschen habe große Mühe in Mitten einer Staffel anzuhalten und das Ansehen der weiteren Folgen auf einen anderen Tag zu verschieben. Sie schauen somit stundenlang diese Serie, ermüden dabei sehr und unterziehen sich gewissermaßen einer Gehirnwäsche. Dies hat einen Schlechten Einfluss auf den Alltag. Ich habe Freunde gesehen, die am nächsten Tag ihren Kopf nicht mehr bei der Sache hatten, sei es aus Schlafmangel, aus Anspannung oder aus Übersättigung des Gehirns, die vom sehen dieser Serie verursacht wurden.
Ein kleines Kuriosum:
Während der Dreharbeiten der zweiten Staffel musste das Szenario zweimal wegen Sportverletzungen der Darsteller (Kiefer Sutherland und Carlos Bernard) geändert werden. Deshalb wurde Jack Bauer während seines Flugzeugabsturzes auch am Bein verletzt und Tony Almeida verletzte sich sein Bein bei Jacks flucht aus dem CTU Gebäude. Wenigstens haben wir dadurch in dieser Serie etwas an Realität gewonnen!
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