Sonntag, 4. Februar 2007

Das A Team

Wenn ich schon über die Achtziger Jahre schreibe, dann erinnere ich mich an eine geniale Aktionsserie: Das A-Team. Ich konnte Stunden vor dem Schirm bleiben und dieser humoristischen Aktionsserie zusehen.

Es handelt sich um eine vierköpfige Gruppe von amerikanischen Veteranen einer Eliteeinheit aus dem Vietnamkrieg. Sie bieten ihre Dienste der Öffentlichkeit, insbesondere den Menschen die in Not sind oder von anderen Menschen zu unrecht bedrängt werden. Ich nenne sie manchmal die Robin Hood der 80er Jahre. Vor jeder Folge hört man das Intro (die Einführung) der Serie: „Vor einigen Jahren [1972] wurden vier Männer einer militärischen Spezialeinheit wegen eines Verbrechens verurteilt, das sie nicht begangen hatten. Sie brachen aus dem Gefängnis aus und tauchten in Los Angeles unter. Seitdem werden sie von der Militärpolizei gejagt, aber sie helfen anderen, die in Not sind. Sie wollen nicht so ganz ernst genommen werden, aber ihre Gegner müssen sie ernstnehmen. Also wenn Sie mal ein Problem haben und nicht mehr weiter wissen, suchen Sie doch das A-Team!“

Das Verbrechen für das sie fälschlicherweise Verurteilt wurden ist ein Überfall auf die Bank von Hanoi, der Hauptstadt des Vietnam. Sie hatten den Befehl bekommen diese Bank auszurauben, um die Finanzen der Feinde zu kürzen. Bei der Rückkehr von der erfolgreichen Mission finden sie das Hauptquartier, von dem sie ihre Befehle erhalten, in Feuer. Der Befehlshaber ist dabei umgekommen und alle Dokumente dieser Mission verbrannt. Es gibt somit keine Beweise, dass sie nach Befehl handelten. Deshalb wurden sie irrtümlicherweise für Schuldig befunden.

Die vier Charakter sind ziemlich verschieden. Jeder hat seine Stärken und seine Schwächen:
Der Kopf und Leiter des Teams ist Hannibal (John Hannibal Smith gespielt von George Peppard, der 1994 verstoben ist). Er liebt es sich zu verkleiden und komplizierte Mission auf sich zu nehmen. Hannibal ist der Stratege der Gruppe und hat immer einen Notplan in Reserve, um sich und das Team aus schwierigen Situationen zu ziehen. Oft sehen wir ihn am Ende einer Folge seine immer in Reichweite liegende Zigarre mit seinen schwarzen ledernen Handschuhe anzünden und dabei den Folgenden Spruch sagen: „Ich liebe es, wenn ein Plan funktioniert!“

Faceman, zu vollem Namen Templeton Peck (Dirk Benedict), ist bekannt für seine Überredungskünste und sein Flirten mit Frauen. Mit seiner Aufmachung als Gentleman und Frauenheld ist er der eleganteste der Gruppe. Er liebt den Luxus. Seine Anzüge sind immer auf ihn zugeschnitten. Er fährt eine schnittige Corvette Kabriolett. Peck hasst es eine Hände zu beschmutzen, sei es mit harter Arbeit, bei einer Schlägerei oder beim Basteln. Seine Spezialität ist es, Informationen und allerlei Dinge, die für die Ausführung der Pläne von Hannibal wichtig sind, zu besorgen. Als zweite Befehlsinstanz im Team hat er die Finanzen in seiner Hand.

H.M. Murdock (Dwight Schultz) ist der Pilot des Teams. Er kann alles fliegen was Flügel hat oder Helikopter ist. Murdock ist von ausgesprochener Intelligenz und besitzt ein sehr breites Wissen. Seine Schwäche ist, dass er psychisch labil zu sein scheint. Er leidet an Halluzinationen. Oft sehen wir ihn mit imaginären Haustieren, Gegenständen oder Sonstiges kommunizieren. Er scheint regelmäßig Stimmen dieser Gegenstände oder Lebewesen zu hören. Meistens sind seine Wahnsinne mit der Mission verbunden. Es ist nicht klar, ob er wirklich Krank ist, oder ob er nur so tut, um die anderen zu unterhalten oder zu ärgern. Jedenfalls führt dies zu ausgesprochen irrwitzigen Situationen und viel Lachen. Wegen dieses Syndroms muss er auch oft aus einer Psychiatrischen Klinik fliehen, um dem Rest des Teams beizutreten. Murdock ist oftmals Teampartner mit Faceman, um Informationen oder elementares Material zu beschaffen. Er ist auch ausgesprochen sprachbegabt. Murdock spricht verschieden Sprachen und Dialekte aus dem Fernen Osten und ist der einzige des Teams, der nicht von der Militärpolizei gesucht wird, denn er war am Raubüberfall nicht direkt beteiligt. Er war schließlich nur der Pilot.

Last, but not least, wollen wir auch den vierten des Teams nennen: B.A. Baracus (Mr T. – Lawrence Tureaud). Die Initialen in seinem Namen stehen für „Bad Attitude“, was soviel heißt wie; schlechte Einstellung. Er ist immer grimmig und findet immer an Jedem und an Allem etwas auszusetzen. Als Kraftprotz mit Irokesenschnitt ist er der angsteinflössendste der Truppe. Seine zig Kilo schweren Goldketten um seinem Hals und Ringe an seinen Fingern scheinen auch zu ihm zu passen. B.A. ist der Fahrer des Teams. Sie haben einen schwarzen GMC. Er ist Experte in Mechanik, Motoren, Schusswaffen und Sprengsätzen.
B.A. hat eine ausgesprochen starke Phobie vor dem Fliegen. Jedes Mal wenn das Team fliegen muss, wird B.A. betäubt oder sonst wie K.O. geschlagen, um ihn dann ins Flugzeug zu tragen. Seine kurzen Nerven führen oft zu Wutausbrüchen wegen Murdocks benehmen. Auch dies ist oftmals sehr humorvoll wiedergebracht.

Die Szenarien der verschiedenen Folgen ähneln sich sehr. Jede von ihnen ist eine in sich geschlossene Geschichte und ist unabhängig von vorhergehenden Folgen. Damit das A-Team den Opfern zu Hilfe eilen kann muss der Kontakt hergestellt werden. Dies geschieht meistens über Hannibal, der verkleidet die verschiedenen Personen anspricht. Dann formt sich das Team und jeder eilt herbei. Die Übeltäter erhalten ihre erste Verwarnung. Meistens kommt es dann zu Faustkämpfen. Der Rest ist dann ziemlich variabel. Es kommt jedenfalls immer zu Schiessereien und Explosionen. Das Basteln von „Geheimwaffen“ darf auch nicht fehlen.

Interessanterweise gibt es nie Tote, Schwerverletzte oder sichtbares Blutvergießen. Dies ist doch ausgesprochen unwahrscheinlich, wenn wir in Betracht ziehen, dass es sehr viele Schiessereien und Prügeleien gibt. Diese Herunterspielung der Gefahr, die diese Feuerwaffen in sich bergen, an sich, ist gefährlich. Kinder, die solche Serie sehen nehmen dann solche Gegenstände nicht allzu ernst.
Ein anderes Paradoxon ist der Fakt, dass sie ab und an von den Übeltätern Gefangengenommen werden und immer wieder ohne weiteren Folterungen oder Schäden (abgesehen von kleinen Kratzern) davonkommen. Wenn man es mit Kriminellen zu tun hat, ist dies auch ziemlich unrealistisch.
Mir scheint auch, dass das amerikanische Militärsystem nicht so dämlich ist, wie es in der Serie wiedergebracht wird. Das Justizsystem hat fehlgeschlagen, die Gefängnisse scheinen nicht sicher zu sein und sogar die Militärpolizei scheint ohne Erfolg nach ihnen zu suchen, obwohl das A-Team in den letzten zehn Jahren sich, mit all seinen lärmigen Rettungsaktionen, mehr als auffällig benimmt. Wenn das Militär sie mal findet, bringt es das A-Team immer wieder fertig ihnen durch die Finger zu entlaufen. Dazu kommt, dass das A-Team oft über die gut bewachte amerikanische Grenze geht ohne der Grenzpolizei aufzufallen.

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