Freitag, 2. Februar 2007

MacGyver

Wenn ich von einer Person wie Michael Scofield von Prison Break schreibe, denke ich automatisch auch an einen anderen sehr ähnlichen Charakter, wie dieser von MacGyver (gespielt von Richard Dean Anderson) in der gleichnamigen Serie.
Erinnert Ihr Euch noch an die Serien der 80er und 90er Jahre? Nun, ich finde dass diese beiden Helden, Michael Scofield und MacGyver, enorm viele Gemeinsamkeiten haben:
Beide sind als Waisenkinder aufgewachsen. Angus MacGyver, der seinen Vornamen geschickt vom Publikum geheim gehalten hat, weil er diesen nicht gerne mag, wurde von seinem Großvater und seiner Mutter großgezogen. Sein Vater und seine Großmutter sind bei einem Verkehrsunfall ums Leben gekommen als er 7 Jahre alt war.
Beide sind von den Naturwissenschaften (Physik, Chemie, Biologie) begeistert und haben diese fast autodidaktisch erlernt. Sie haben hohe technische Schulen mit Bravour abgeschlossen.
Ihre Philosophie ist es, den Menschen in ihrer Nähe zur Hilfe zu kommen, wobei sie bereit sind, sich selbst in Gefahr zu bringen.
MacGyver lehnt jegliche Gewalt, auch zum erlangen seiner eigenen Ziele, ab. Es scheint, dass auch Scofield diese Ansicht teilt, denn er ist immer sehr überlegt. Jedenfalls kennen beide keine Rachelüste.
Sie bringen es beide immer fertig, sich aus brenzligen Situationen zu befreien, in dem sie ihre naturwissenschaftlichen Fähigkeit nutzen. Die einzigen Werkzeuge, die MacGyver immer bei sich trägt sind das Schweizer Armee Taschenmesser und eine Rolle Klebeband. Scofield seinerseits hat seine Tätowierung und kleine Objekte, die er unter seiner Haut versteckt hält.
MacGyver hat eine krankhafte Abneigung zu Schusswaffen. Als er dreizehn Jahre alt war, hat er einen seiner Freunde verloren, weil sie mit einer Handfeuerwaffe hantierten und spielten und dabei ungewollt ein Schuss losging. Es scheint, dass auch Scofield nicht viel für Handfeuerwaffen übrig hat.
Beide sind Nichtraucher und lehnen jeden Alkoholkonsum ab.
Beide sind Einzelgänger und sehr introvertiert.
Sie sind beide bei Frauen beliebt und haben beide ihre Hemmungen eine seriöse Beziehung einzugehen.

MacGyver ist eine Serie, die in den USA und Kanada zwischen 1984 und 1992 gedreht wurde. Die Produzenten Henry Winkler und Lee David Zlotoff haben es zwei Filme und 7 Staffeln mit 139 Folgen (im Schnitt 20 Folgen pro Staffel) gedreht.
MacGyver ist der Held der Serie und ist stets in geheimer Mission, um weltweit den Menschen, die in Schwierigkeiten sind zu helfen. Er arbeitet für eine Organisation namens Phoenix Foundation, die für die Finanzierung der verschiedenen Missionen verantwortlich ist. Es ist nicht klar welches genau die Ziele dieser Organisation sind. Was jedoch feststeht ist, dass sie klar mit den Geheimdiensten der Vereinigten Staaten in Verbindung steht. Sie formt eine Art Deckfirma für etwas wichtigeres.
Pete Thornton (Dana Elcar) ist sein Vorgesetzter und ist zugleich auch einer der engsten Freunde in der Serie, aber auch in der Realität. Der Schauspieler Dana Elcar ist am Grünen Star (auch Glaukom genannt, welches Drucksteigerung im Augeninneren bezeichnet) erkrankt und hat dabei einen großen Teil seines Augenlichts verloren. Richard Dean Anderson (MacGyver) wollte nicht auf seinen guten Freund verzichten, weder im Wirklichkeit, noch vor den Kameras. Es wurde entschieden, dass Pete Thornton somit auch eine ähnliche Krankheit in der Serie erlitt, um die Dreharbeiten fortzusetzen. MacGyver steht ihm bei, so wie er es auch im Privaten tat und vermutlich noch immer tut. Dies hat sicherlich dazu beigetragen, dass wir Zuschauer unseren Helden noch mehr Ehren.

Interessanterweise sind sich der Schauspieler Richard Dean Anderson und die gespielte Person MacGyver sehr ähnlich im Charakter. Beide lieben den Base-Ball, Eishockey, Ski fahren und einfache aber coole Kleidung. Sie verabscheuen das Luxusleben, und haben eine Neigung zur Kunst. Sie lieben es zu reisen und in der Freizeit Lieder zu schreiben. In einer der Episoden können wir sogar eines der selbstgeschrieben Lieder belauschen.
Ich habe auch gelesen, dass Richard Dean Anderson bei seinem ersten Vorsprechen mit Sportschuhen und Sonnenbrille erschienen ist. Dies zeigt seine Einstellung im Leben und wie wir es sehen auch in der Serie. Er hat eine absolute Abneigung zu Handfeuerwaffen und ist aktiv im Kampf gegen Waffen auch in seinem privaten Alltagsleben. Er ist ein Naturfreund und Schützer, was auch in der Serie zum Ausdruck kommt.

Ich habe die Serie geliebt. Selten habe ich eine Folge verpasst. Man kann sagen, dass ich eine absoluter MacGyver Fan bin. Was mir jedoch schwer fällt ist, dass er als Geheimagent in gefährlichen Missionen auf Schusswaffen verzichtet und dies wegen seiner Prinzipien. Er hat es mit Gefährlichen Gegnern zu tun, die mit Schusswaffen umzugehen wissen und riskiert sein eigenes Leben und jenes anderer nur wegen seines Prinzips. Auch wenn die Idylle einer Welt ohne Gewalt und Waffen schön ist, kann sie nicht im Kampf gegen das Böse angewendet werden. Manchmal muss man dem Bösen mit den selben Mitteln entgegentreten.

Viele finden es doch irrsinnig auffällig und deshalb auch unwahrscheinlich, dass MacGyver immer das zur Hand hat, was er braucht, um sich und oft auch andere aus brenzligen Situationen zu retten. Wo auch immer er eingeschlossen sein mag, sei es ein Lager, ein Keller, ein Lift, eine Kabine, eine Kühlkammer usw., MacGyver wird immer die nötigen Elemente finden, um eine kleine Bombe oder so was Ähnliches zu basteln. Dazu kommt noch, dass gewisse chemische Mischungen sehr empfindlich auf Mischverhältnisse sind. So kann eine Mischung ihre ganze Wirkung verlieren oder im Gegenteil verstärken, weil die Mischungsverhältnisse nicht stimmen, aber MacGyver kann interessanterweise auch ohne Pipette, Reagenzglas und Messgefäß die genauen Mengen zusammenmixen.

Sein immerwährender Feind ist Murdoc. Er hat es schon ab und an versucht MacGyver ums Leben zu bringen, jedoch ohne Erfolg. Seine Mittel sind sehr fantasiereich, dabei genügte es doch ihn einfach zu erschießen, und an Gelegenheiten soll es nicht fehlen. Seltsamerweise kommt MacGyver immer davon und bringt es fertig Murdoc in die Flucht zu schlagen. Für eine Agentenserie ist dies doch etwas seltsam und unwahrscheinlich.

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